Tourismusdinosaurier bei BarCamp

Wenn ich überlege, wie lange ich schon im Destinationsmanagement (früher: Kurverein, Tourismusverband, etc…) arbeite, trifft der Vergleich mit den ausgestorbenen Gattung den Nagel ganz gut. Der Antwort, ob für Destinationsorganisationen das Internet und die derzeitige Diskussion unter dem Titel „Web 2.0“ Chance oder Bedrohung ist, wollte ich bei einer Unkonferenz näher kommen.


Rund 40 Teilnehmer unterschiedlichster Branchen trafen sich beim ersten Tourismuscamp in Eichstätt, bei der Gelegenheit vielen Dank an die Organisatoren Florian Paulhuber, Jens Oellrich und Hans Hopfinger. Einzelne Inhalte und Beiträge sowie Teilnehmerlisten sind auf dem Wiki ausführlich dargestellt und werden hier und dort sicher noch für Diskussion sorgen.

Während des Camps las ich einen Beitrag von Hannes Treichl der in seinem Blog eine Marketingaktion vom Zillertal kritisch präsentiert. Sind die Werbeaktionen der Tourismusunternehmen und Destinationen also überflüssig weil die Masse das Zepter jetzt selbst in die Hand nimmt? Die Destination und das Hotel werden vom Gast gegoogelt und danach in zahlreichen Plattformen beurteilt und bewertet (vgl. in Googlesuche: Hotel paris). Die Bilder kommen von flickr, picasa, youtube usw… und diese Informationen sind die Entscheidungskriterien für andere potentielle Gäste?
Ist das eine Bedrohung für alle Branchen die derzeit diese Informationsvermittlung übernehmen?
Oder ist es eine Chance, weil wir noch nie soviel Informationen über die Menschen zur Verfügung hatten. Der Inhalt im Social Web ist in vielen Fällen nur für die Betroffenen relevant, spannend ist aber, dass die Öffentlichkeit an der Beziehung zwischen Menschen teilhaben darf. Können sich kleine Unternehmen und Destinationen hier einbringen? Und wenn Ja, wie?

Meine Eingangsfrage beim BarCamp war: Macht das Social Web die Tourismusorganisationen überflüssig? Jetzt, 48 Stunden später kann ich die Frage mit einem klaren „Nein, aber die Aufgaben werden sich radikal ändern“ beantworten. Die Urlaubsentscheidungen werden von den Gesprächen im Netz wesentlich beeinflusst. Eine zukünftige Hauptaufgabe im Vermarktungsprozess wir sein, relevanten Gesprächsstoff zu liefern. Einen Gesprächsstoff der die Beziehung zwischen den Akteuren intensiviert.

2 Comments

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  1. Hallo Reinhard,
    paulhuber – auch nicht schlecht! 🙂 Dies zeigt aber wieder, wie unwichtig Nachnamen bei diesem tourismuscamp waren!

    Du warst ein nicht unwichtiger Bestandteil dieses Camps – es freut uns sehr, dass Du da warst!

    lg aus Eichstätt,

    Florian

  2. wäre es Absicht gewesen, dann hätte es offensichtlich funktioniert, eine Reaktion zu generieren. So möcht ich mich aber ganz förmlich entschuldigen – shame on me – und die ganze Welt soll es wissen: Der Name dieses großartigen Menschen ist BAUHUBER.

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