Ein Gedanke von Claudia Sokoll beim Destinationcamp in Hamburg:

Vielleicht gibt es irgendwann auch Sportgeräte, die knapp über der Piste schweben.

Die nächsten Jahre können wir aber noch davon ausgehen, dass diese „neue Sportart“ das Skifahren nicht ersetzen muss.
Dennoch: So geht innovatives Denken. Danke Claudia.

 

uhr

Bild: ToniVc | http://www.flickr.com/photos/tonivc/2283676770/

Menschen finden andere Menschen oft sympathisch, wenn diese ähnlich sind wie sie selber. Und wenn ich einen Artikel lese, der meine (bereits vorhandene) Meinung unterstützt, dann find ich das ganz oft ganz super. So wie jetzt gerade bei Steve Rubel.

Gerade noch haben wir Touristiker (ok, nicht alle) übereinstimmend festgestellt, Google ist DIE Destination bei der Informationssuche und dann, Gast – ab auf die eigene Destinations- oder Hotelwebseite. In der täglichen Arbeit ist das super, weil das kann man gut outsourcen. Die Internetagentur baut die „eDestination“ und weil sie das so gut kann, optimiert sie auch noch das Ranking bei den Suchtreffern.

Und jetzt soll das alles anders werden?

… im Obama Land besuchten im März die Menschen „111 domains and 2,500 web pages“ und verbrachten dort 56 Sekunden
(ich mag MAFO Ergebnisse, sind immer so exakt)

…von 75 Stunden online verbringen die User 12 Stunden auf Portalen und Suchmaschinen

… und 4-5 Stunden auf Seiten, die von Menschen & Beziehungen getrieben sind (Wikipedia, Facebook, Youtube)

In der gestrigen Pause des grandiosen Vortrags von Irene Peer im Rahmen des etourism Projektes erzählten mir Vermieter von Familienbetrieben:

… weißt du, ich hab nie Schreibmaschine schreiben gelernt, das dauert so lang bis ich was geschrieben hab….
… da sind dann immer wieder wieder so Ausdrücke, da muss ich wieder im Wörterbuch nachschauen, was das bedeutet….
… ich geh lieber raus, da ist es schöner als dauernd vor dem Kast´l zu sitzen…

Wir im Ösiland haben in einer (sehr peinlichen) Stunden-Diskussion in den letzten Wochen mitbekommen, dass auch andere Branchen ein Problem mit der Zeit haben.

Vielleicht wäre eine Lösung,  die Tagesteilung von 24 Stunden-Einheiten zu überdenken und eventuell auf einen Dreissiger Teiler zu erhöhen. Dann hätten manche von uns mehr Zeit zum Schreiben, andere könnten raus und hätten trotzdem noch Zeit, ins Kast´l zu schauen. Denn eines ist sicher -wir müssen noch viel mehr aufbrechen auf die: „Venues, where our consumers spend time“.

Und das kann man nur bedingt auslagern.

Tolles Wochenende hinter mir, sitze nun wieder voller Tatendrang im Büro. Das HeuART Fest 2008 kommt näher, nur mehr 27 x schlafen und dann werden wieder knapp 30 Riesenheuskulpturen im Lammertal präsentiert (HeuART 2007 auf Flickr). Hatte grad den Gedanken, ob man dieses Fest mit einem Photowalk verbinden kann. Ich hatte einmal die Gelegenheit beim Tourismuscamp in Eichstätt an sowas teilzunehmen, ob und wie man einen Fotowalk konzipiert damit es auch funktioniert? – keine Ahnung.

Wozu eigentlich ein HeuART Photowalk?
Ich denke, dass diese Veranstaltung mit den Heuskulpturen, den Trachten der Vereine und Besucher, den kulinarischen Schmankerl, sowie den zahlreichen Festsituationen eine unheimliche Fülle an tollen Schnappschüssen bietet. Bilder die vor allem eines sind: authentisch
Genau diese Präsenz auf diversen Plattformen könnte die Bekanntheit/Beliebtheit einer Region steigern sowie potentiellen Gästen einen authentischen Einblick geben. Für jeden Hobbyfotografen bietet ein derartiges Fest eine Fülle von Möglichkeiten an spannenden Perspektiven und Motiven.

Wie entscheidend ist das Stichwort?
Worauf hat die Wahl des „Tags“ eine Auswirkung, frage ich mich gerade. Muss es mehrsprachig funktionieren oder nicht? Wie lange darf es sein? Kann man auch 2 Wörter verwenden, z.B. Lammertaler HeuARTfest?

Brauchen Fotowalker Goodies?
Wollen sich Fotowalker auch in der Welt 1.0 kennenlernen? Einen Treffpunkt vor dem Fest ankündigen? Steigert ein Gratiseintritt die Motivation? Bringt ein Gratis Schnapserl neue Blickwinkel 😉

… Falls jemand Erfahrung mit Fotowalks und deren Erfolgsfaktoren hat, danke für Beiträge.

Wenn ich überlege, wie lange ich schon im Destinationsmanagement (früher: Kurverein, Tourismusverband, etc…) arbeite, trifft der Vergleich mit den ausgestorbenen Gattung den Nagel ganz gut. Der Antwort, ob für Destinationsorganisationen das Internet und die derzeitige Diskussion unter dem Titel „Web 2.0“ Chance oder Bedrohung ist, wollte ich bei einer Unkonferenz näher kommen.


Rund 40 Teilnehmer unterschiedlichster Branchen trafen sich beim ersten Tourismuscamp in Eichstätt, bei der Gelegenheit vielen Dank an die Organisatoren Florian Paulhuber, Jens Oellrich und Hans Hopfinger. Einzelne Inhalte und Beiträge sowie Teilnehmerlisten sind auf dem Wiki ausführlich dargestellt und werden hier und dort sicher noch für Diskussion sorgen.

Während des Camps las ich einen Beitrag von Hannes Treichl der in seinem Blog eine Marketingaktion vom Zillertal kritisch präsentiert. Sind die Werbeaktionen der Tourismusunternehmen und Destinationen also überflüssig weil die Masse das Zepter jetzt selbst in die Hand nimmt? Die Destination und das Hotel werden vom Gast gegoogelt und danach in zahlreichen Plattformen beurteilt und bewertet (vgl. in Googlesuche: Hotel paris). Die Bilder kommen von flickr, picasa, youtube usw… und diese Informationen sind die Entscheidungskriterien für andere potentielle Gäste?
Ist das eine Bedrohung für alle Branchen die derzeit diese Informationsvermittlung übernehmen?
Oder ist es eine Chance, weil wir noch nie soviel Informationen über die Menschen zur Verfügung hatten. Der Inhalt im Social Web ist in vielen Fällen nur für die Betroffenen relevant, spannend ist aber, dass die Öffentlichkeit an der Beziehung zwischen Menschen teilhaben darf. Können sich kleine Unternehmen und Destinationen hier einbringen? Und wenn Ja, wie?

Meine Eingangsfrage beim BarCamp war: Macht das Social Web die Tourismusorganisationen überflüssig? Jetzt, 48 Stunden später kann ich die Frage mit einem klaren „Nein, aber die Aufgaben werden sich radikal ändern“ beantworten. Die Urlaubsentscheidungen werden von den Gesprächen im Netz wesentlich beeinflusst. Eine zukünftige Hauptaufgabe im Vermarktungsprozess wir sein, relevanten Gesprächsstoff zu liefern. Einen Gesprächsstoff der die Beziehung zwischen den Akteuren intensiviert.