Google präsentiert aktuell seine Innovationen bei einer großen Entwicklerkonferenz in San Franzisco. Hier 3 Innovationen die in den nächsten Monaten ausgerollt werden:

Google Assistant
Der Begriff „Suchmaschine“ ist endgültig ein Auslaufmodell für den Marktführer. Anstelle von Suchergebnissen geht es darum, Antworten in allen Lebenslagen zu liefern, quasi ein persönlicher Assistent. Der Sprachsuche – heute lt. Google bereits 20% aller mobilen Suchanfragen in den USA – kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Hier ein paar Eindrücke aus der Präsentation (Video starts 20:58)

We help you to get things done in your world

Touristische Relevanz:
Man steht vor einer Sehenswürdigkeit und fragt: „OK Google, wer hat das erbaut?“
Google erkennt den Standort (= Kontext) und antwortet entsprechend.

Bots – übernehmen einfache Antworten
Im Moment gehypt sind „(Ro)Bots“. Automatisierte Antworten, kreiert von selbstlernender Software. Dies kombiniert mit Bilderkennungssoftware ergibt spannende Szenarien. Allo heißt die Message App von Google und sollte bis Herbst 2016 ausgerollt werden (in Kombination mit Duo – einer Video-Chat-App). Androiduser können sich hier vorabregistrieren (Video starts 47:20)

Touristische Relevanz:
DMOs können unterschiedliche Freizeitaktivitäten über Chatbots anbieten. Wichtig dabei ist wohl eine einfache „JA“ „NEIN“ „VIELLEICHT“ Antwortmöglichkeit.
So können standardisierte FAQs schnell abgewickelt werden, Mitarbeiter kümmern sich um komplexere Gäste-Betreuung.

Android Instant Apps
Inhalte konsumieren ohne eine App zu installieren. Für Services, die man selten nutzt, ist das downloaden einer App ein mühsamer Vorgang. Die Download- oder Nutzungs-Statistiken der letzten Jahren, zeigen sehr offensichtlich, wie wenig Apps hohe Downloadzahlen und hohe Nutzungsfrequenzen  aufweisen. Unterschiedliche Betriebssysteme und deren permanente Updates fordern permanente Updates der Apps. Betriebswirtschaftlich eine kritische Situation.

2 Taps anstelle von 2 Minutes
Google Instant Apps liest relevante Ergebnisse aus den Apps aus, ohne dass man die jeweilige Applikation installieren muss. (Video starts 1:53:46)

Touristische Relevanz:
Große Chance für eine bessere Nutzung von Inhalten in lokalen Apps. Die Vorteile einer Destinations-App sind die Filterung und das Kuratieren von Informationen. Wenn die Hürden „Auffindbarkeit“ „Download“ dieser Apps verbessert werden, erhalten mehr User die gewünschten Informationen, zB. Routenführer.

Weitere Neuerungen vom Tag 1/2016 im Google-Developer-Blog

 

Ich habe mich gerade auf Tripadvisor mit meinem Facebook Account eingeloggt. Danach startete ich die Suche nach „Vancouver“. Tripadvisor berichte mir nun, dass:
Anngret Wirsing, eine Studienkollegin / Brigitte Plemel, eine Arbeitskollegin und Daniel Wintersteller, mein Musikkollege,  Vancouver als ihre Lieblingsstadt erkoren haben.
…dass Philip Caines & William Bakker – 2 Web/Tourismusexperten gerade in Vancouver leben
…dass Uwe Frers – eine Berliner Web/Tourismusexperte, Dirk Rogl – FVW Journalist und Gundi Schirlbauer – Tourismusdirektorin vom Fuschlsee, schon einmal in Vancouver waren.

Tripadvisor informiert mich, dass mir insgesamt 28 Personen aus meinen Facebook Kontakten zum Thema „Reisen nach Vancouver“ kompetent Auskunft geben können. Hat das einen Einfluss auf meinen Reiseplanungsprozess?

Gefunden hab ich das relativ neue „Tool“ im aktuellen Blogpost bei William Bakker. Der berichtet unter anderem von einer Umfrage von vor 7 Jahren in San Franzisco mit folgender Conclusio:

Die Einbindung von Menschen in den Reiseplanunungsprozess ist essentiell, Reisende möchten sich in folgender Reihenfolge mit anderen Leuten über das geplante Reiseziel austauschen, nämlich mit:

1. Menschen, die sie persönlich kennen und die im geplanten Reiseziel wohnen
2. Menschen, die sie persönlich kennen und die bereits einmal im geplanten Reiseziel waren
3. Menschen, die sie NICHT persönlich kennen und die im geplanten Reiseziel wohnen
4. Menschen, die sie NICHT persönlich kennen und die bereits einmal im geplanten Reiseziel waren

Die Punkte 3+4 wurden und werden vor allem von Bewertungsplattformen und ähnlichen Web-Portalen sehr gut erfüllt. Tripadvisor bedient nun zum ersten Mal auf sehr effiziente Weise die Punkte 1+2.

Wie lange wird es dauern, bis auch auf Destinationsseiten solche Services verfügbar sind?

Source & thanks: William Bakker

Marcel Hirscher ist der derzeit erfolgreichste Skirennläufer aus dem Lammertal. Allein an diesem Wochenende stand er bei den Weltcuprennen in Kranjska Gora mit zwei zweiten Plätzen und einem Sieg gleich dreimal am Siegespodest. Gratulation. Ganz Lammertal freut sich mit ihm.

Fanpage muss geschlossen werden
So auch die mehr als 1 800 Fans auf der Facebook Fanpage. Aber das hat jetzt ein Ende. Wie ich gerade auf der Fanpage lese, hat der Betreiber -nach Aufforderung des Sportmanagements von Marcel – beschlossen, die Fanpage zu schließen. Glückwünsche sollten zukünftig im Gästebuch auf der offiziellen Marcel Hirscher Webseite gepostet werden. Dann erreichen diese Gratulationen den Sportler auch – wird versichert.

Die ersten Reaktionen der Fans sind entsprechend „verwundert“, ich bin es auch. Ich kenne den Marcel als sehr sympathischen, bodenständigen und offenen, unkomplizierten Menschen. Ob er mit dieser Aktion seines Managements gut beraten ist, bezweifle ich persönlich. „Stars“ leben von „Fans“ eigentlich ist es das Beste was einem passieren kann, dass nämlich die Fans eine Page machen und nicht das „Unternehmen/der Star“ selber.

Und der Glaube, dass die FB Fangemeinde jedesmal auf der offiziellen Webseite ihre Emotionen Kund tun, ist schlichtweg naiv. Ich glaube, das Management verpasst hier eine große Chance, die „Marke Marcel Hirscher“ in Facebook geschickt zu stärken.

Wie löst sowas Coca Cola?
Coca Cola
war in einer ähnlichen Situation. Mehr als 3 Millionen Fans auf der Coca Cola Fanpage. Diese FB Fanpage stammte aber nicht vom Unternehmen selbst, sondern von Coke Fans. Das Unternehmen hat – obwohl rechtlich möglich – die Fanpage nicht schließen lassen und sie auch nicht auf das Unternehmen übertragen. Sie haben das Gespräch gesucht und eine gemeinsame Lösung gefunden.

Deshalb mein Tipp an das Management von Marcel: Zu glauben, ihr hättet die Informationshoheit wer, was, wann über Marcel schreibt und ihr könntet „Streuverlust“ vermeiden, das ist absolut „old school“. Die Fans von Marcel mögen den Marcel mit seiner tollen Persönlichkeit. Findet einen Weg, wie Marcel sich an diesen Gesprächen effizient beteiligen kann.

„Zuhören“ ist eine der zentralen Botschaften von Social Web Experten. Ich nenne es „beobachten“ um eine ganzheitliche Betrachtung damit auszudrücken.  Heißt das, Touristiker sollten auch Ihre Gäste beobachten?  Um dann – wie es der liebe Mike bezeichnet – die Wünsche Ihrer Lieblingsgäste noch besser zu befriedigen? Ich meine damit nicht nur, was sie während des Urlaubs tun, sondern auch wie, was, wann diese Menschen im Netz kommunizieren?

Zum Beispiel mit TweetPsych von Dan Zarrella . TweetPsych weiß nämlich, dass Reinhard Lanner 137% mehr über „Leisure“ twittert als der Rest der Twitteranten.

Nachdenklich stimmt mich das Ergebnis von Minus 71% zum Thema „Denken“….

Twitter

Was für eine Twitter Seele bist Du? Dein Arbeitskollge? Deine Freundin? Deine Kunden?
Muß man alles glauben, nur weil ein Balkendiagramm mit Prozentzahlen dahinter steht?

Menschen möchten was erleben, von dem sie nachher berichten können.

So stehts im Kursbuch_2010_von Niederösterreich, einem Handbuch und Leitfaden für die touristische Produktentwicklung. Lesenswert.
Bild: cc flickr.com/mainbube