
Facebook heißt das neue Telefon.
Source: flickr.com/Old Telephones
Florian Bauhuber schreibt auf Tourismus-Zukunft.de einen Artikel über Fanpages auf Facebook, interessante Frühstückslektüre. Nachdem von Mittwoch bis Freitag das Top Seminar der Österreichischen Tourismusdirektoren (BÖTM) in Gastein abgehalten wird, und unser Weiterbildungsreferent Wolfgang Kuhn natürlich um das Thema Web 2.0 nicht herumkam (es referieren unter anderem Martin, Ed, Helge), eine gute Gelegenheit für mich selbst, das Thema kritisch zu reflektieren.
Aus meiner Sicht besteht die Gefahr, in oberflächlichen Diskussionen die unterschiedlichen Instrumente – und um mehr geht es letztendlich nicht – wie Blogs, Facebook, Youtube, Twitter usw… in einen Topf zu schmeissen.
In diesem Post möchte ich meine Gedanken zu Florians Facebook Überlegungen anstellen. Auch wenn es auf Facebook Millionen Mitglieder gibt (wieviel überhaupt?) ist der Facebook-Advantage, mit seinem sozialen Umfeld in Kontakt zu bleiben und weniger die Akquise von „tausenden neuen Gästen“. Trotz zeitlicher und räumlicher Trennung kann ich meinen Freunden und Bekannten regelmäßig Neuigkeiten in Wort, Bild, Video teilen. Das geht mit diesem Tool effizienter als mit dem Telefon weil, wie oft denken wir uns: die/den hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen, angerufen…
Dieses gegenseitige Teilen von Informationen stärkt die Beziehung untereinander. Daher macht es durchaus Sinn, das Instrument auch für Geschäftspartner oder Gäste einzusetzen.
Manche Menschen erwidern mir, Menschen sollten mehr miteinander reden als nur vor dem PC zu sitzen. Aber, was ist sozialer? Nebeneinander Fernsehen und wenn einer was sagt, kommt ein: „Pscht, ich will das hören“ oder mit Menschen, die gerade physisch wo anders sind, zu chatten?
Der von Faith Popcorn geprägte Begriff des Cocoonings – der Rückzug ins Private – Ende der 80iger Jahre, die gesellschaftliche Entwicklung, die längere/bessere Ausbildung der Jugend, usw… haben zu Veränderungen im sozialen Verhalten geführt. Dabei entstandene, mögliche Defizite in Bezug auf Kommunikation können heute einfach und kostengünstig dank der neuen Instrumente überwunden werden.
Und was bedeutet „Fan“ sein?
Wikipedia leitet es von Fanatiker ab. Es geht um Leidenschaft, um Personen, um Kult.
Kritisch betrachtet, sind viele Members von touristischen Fanpages tatsächlich „Fans“ aber nicht von der Gruppe sondern entweder von der Materie Web 2.0 oder in irgendeiner Weise interessiert an den Personen, welche die jeweilige Gruppe einrichten.
Fan´s brauchen Marken oder kultige Subjekte. Die wenigsten Destinationen schaffen es, bei präziser Begriffsbestimmung, tatsächlich bis zur Marke.
Ein möglicher touristischer Ansatz in diesem Zusammenhang könnte sein, echte „Fanpages“ zu kommentieren und Beiträge zu liefern um soziele Beziehungen aufzubauen (die junge Hotelierin,die gerade selbst eine Baby bekommen hat, auf der Fanseite „Moms with crying babies“) oder der Snowboardlehrer der Guru Status ob seiner weltweiten Geheimtipps zum Powdersurfen, den trendigsten Materialentwicklungen und der hippsten Mode bereitstellt.
Ende meiner vorläufigen Überlegungen:
Facebook ist ein effizientes Tool um mit Freunden aber auch Geschäftspartnern regelmäßig in Kontakt zu bleiben um eine gute Beziehung zu erhalten und auszubauen. Es gilt festzulegen, welche Informationen ich wie oft transportiere um Neuigkeiten zu senden, Beziehungen zu erhalten ohne lästig zu sein. Und spannend solls auch manchmal sein, weil einen Alltag haben eh die meisten Leser selbst hinter sich….
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