Stellen Sie sich vor, Sie wären mein Berater. Ich benötige dringend Ihre Hilfe. Ich möchte unsere Funktionäre und Betriebe davon überzeugen, dass wir die Webseite der Ferienregion Lammertal-Dachstein West auflösen. Als Ersatz verhandeln wir entweder mit der Österreich Werbung oder der Salzburger Land Tourismusgesellschaft. Dort soll zukünftig der Content des Lammertal abgebildet werden.

Aus für eine Lammertal-Webseite, wir selber wenden weder Zeit noch Geld dafür auf.

Worum wir uns kümmern, ist vor allem ein guter Content und gute Gespräche – teilweise in Echtzeit – mit unseren Partnern und Gästen. Dabei helfen uns Facebook Fanpage und Twitter.

Wir BENUTZEN die Technik ohne sie zu BESITZEN.

Durch diese Auslagerung des ganzen technischen Krams an höhere Ebenen erreichen wir höhere Zugriffszahlen. Durch die Konzentration auf die Gespräche erzielen wir die bestmögliche Servicequalität. Persönlich, authentisch, leidenschaftlich.

Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Danke für viele Gedanken dazu.

Hinweis: Diese Geschichte ist eine Utopie!

Diese Geschichte nicht:
Vancouverisland löst seine Webpage auf. Es existiert nur mehr eine Startseite mit einigen Links.

vancouverisland

Der gesamte Content von Vancouver Island befindet sich auf der Seite von HelloBC – der Webseite von der Tourismusregion British Columbia (von der Struktur vergleichbar mit österr. Länderportalen, von der Größe vergleichbar mit der Österreich Werbung). Das tun übrigens alle Regionen in BC.

Hello BC

Inspiriert von Wilhelmus
siehe auch: Twitter & Visitor Center = Twisitor Center

Strategien entwickeln ist eine Sache, Projekte zu realisieren eine andere. Vielleicht denken wir ohnedies über Dinge zu lange und zuviel nach, während die Realität – lt. meinem aktuellen Lesestoff – von den „Schwarzen Schwänen“ bestimmt wird (Buchtipp v. Leo Bauernberger beim BÖTM Seminar in Gastein, Nassim N. Taleb, Der schwarze Schwan)

Egal, genug philosophiert. Heute möcht ich mich mal bei allen bedanken, die mir in den letzten 18 Monaten geholfen haben, die Webwelt besser zu verstehen. Genannt seien die Organisatoren des Tourismuscamps in Eichstätt sowie des Castlecamps in Zell am See, gemeint sind die Leute auf der Teilnehmerliste.

Ich liege Ed Wohlfahrt, unserem Lammertal Web2.0 Coach, schon lange mit einem Thema in den Ohren: Wie können wir als kleine Destination durch Videos die Urlaubsplanung der Gäste unterstützen? – sorry for that, Ed 😉
Einen Überblick über das Thema habe ich hier schon mal geschrieben.

Das war alles strategisch. „Auf den Boden gebracht“ – weiß gar nicht, wer diesen Spruch erfunden hat, ein Pilot? – haben das Thema für uns 3 junge Menschen aus Salzburg.

Anton Prlic, den Videomacher der Salzburger Nachrichten, habe ich letzten Sommer mit meinem Problem konfrontiert. Er hat mir einige Weisheiten zum Thema erklärt. (Video am Computer ist nicht TV, vergiss das nie!) aber bald festgestellt, dass ich ein Video-Greenhorn bin. Toni hat gleich realisiert: das wird nur was, wenn er jemand findet, der uns bei der Umsetzung unterstützt.

Marius Holzer!  und Georg Pircher Verdorfer! vor den Vorhang.
Unsere ersten zwei Videoreporter waren vor einigen Tagen in Abtenau und in St. Martin. Bei einem Frühstückskaffee am Sonntag um 8.30 h (die Uhrzeit war für die beiden die größte Herausforderung glaub ich) gab es ein kurzes Briefing „[…] ich hätte gerne was über Rodeln, Funsport, Langlaufen und Kinderskikurs […]“ und das wars.

Was daraus geworden ist kann man hier sehen, danke Jungs – bin begeistert.

Das war der erste Schritt. Jetzt geht´s noch darum, einen entsprechenden „Frame“ zu schaffen (Layout, Design) und dann  unsere Videos sowie Videos unserer Gäste entsprechend auf der Destinationsseite aber auch auf den Seiten der Betriebe zu integrieren.

Spannend, ich liebe meinen Job…..

Longtail

Wie die Longtailtheorie auf das Informationsverhalten im Tourismus anwendbar ist, das hat William Bakker mal ganz schön aufgearbeitet. Früher gab es Reiseführer die von wenigen Verlagen oder Ortskataloge die von Verkehrsvereinen, erstellt wurden. 64 Seiten – aus. Dann kam das Internet und es standen kostengünstig tausende Informationsseiten zur Verfügung – das ganze auch noch mit günstigen Vertriebskosten. Die Aufgabe der Tourismusorganisationen lag vor allem darin, Content zu liefern. Inhalte für eigene Publikationen oder die von Partnern wie Reisemagazinen, Reiseveranstalter Katalogen usw…

Durch die Weiterentwicklung hin zum Mitmachweb für Nicht-Techniker explodiert die Zahl der Gäste, die zum Content-Provider im Netz werden. Urlaubsbilder auf FlickR, Hotelbewertungen, persönliche Eindrücke in Blogposts und Foreneinträgen bringen die Kraft der Mund-zu-Mund Werbung ins weltweite Netz und beeinflussen den Tourismus wie nie zuvor.

Für das Tourismusmanagement stellen sich hier neue Herausforderungen. Zur bisherigen Aufgabe, Informationen zu publizieren, kommt es im erfolgreichen Destinationsmanagement auch darauf an, die dezentralen Informationen zu bündeln, managen und kommentieren.

Das fordert vor allem die Mitarbeiter in den Tourismusorganisationen. Waren diese bisher die zentralen Träger der relevanten Informationen welche via Telefon oder in den Informationsbüros an Gäste weitergegeben wurden, so präsentierten heute die Suchmaschinen dieselben Informationen, angereichert mit persönlichen Emotionen und Erlebnissen von unterschiedlichen Menschen.

Das Managen dieser individuellen Urlauber-Stories als Informationsquelle für potentielle neue Gäste scheint eine der zentralen Erfolgsfaktoren für das Destinationsmanagement der Zukunft zu sein. Wir bereiten gerade die Geburt eines Destinationsblogs vor. Ein heterogenes Team sucht bereits Geschichten vor Ort, ich hab heute mal ein wenig bei Youtube geschaut. So ein Destinations-Vlog sollte regelmäßig gepflegt, kommentiert und verteilt werden. Ganz neue Aufgaben, aber interessant. Sehr.