Inspiriert durch das Destinationcamp 2014 habe ich mir eigene Gedanken zur Zukunft der Reiseplanung gemacht. Schau ma mal, ob dieser Artikel den Entwurfstatus verlässt….

Die eigene, digitale Kopie – der Miovatar!
Dank technischer Entwicklung, wird bald jeder Mensch eine digitale Kopie seiner selbst im Internet pflegen. Zahlreiche Daten, wann wir täglich zur Arbeit fahren, welche Strecke wir üblicherweise nutzen, was wir in der Arbeit genau tun und wo wir unsere Mittagspause verbringen, liegen bereits bei Google & Co bereit. Auch das Afterwork Bier will genossen werden, mit wem und wie häufig, wissen Facebook, Foursquare & Co.

Fehlt nur noch ein wenig Visualisierung von uns, die gibt´s aber auch bald:

Der Miovatar macht Urlaub auf Probe
Die große Schwachstelle bei der Planung einer Reise war stets, dass man die Reise per se nicht probieren konnte. Aber jetzt wird alles anders. Unser Miovatar – eine perfekte, digitale Kopie unserer Gewohnheiten, Vorlieben und Sehnsüchte, reist vorab in die Urlaubsdestination unserer Wahl: (hier noch ein vorgefertigter Prototyp ohne den ReiniVatar)

NightwalkDie Vorteile für den Reisenden sind eindeutig:

  • die virtuelle Kopie bereist die Destination im Vorfeld. Ein Datenmatch zwischen den OpenData der Destination und den eigenen Daten ergibt einen Urlaubs-Zufriedenheitsprozentsatz im Vorfeld. Kaufrisiko minimiert.
  • Der ReiniVatar trifft auf die digitalen Kopien der Leistungsträger:
    Passt der Skilehrer mit seiner Unterrichtsmethode zu meinem Lerntyp?
    Empfinde ich das Plauscherl mit dem Hotelier an der Hotelbar als bereichernd?
  • In einem Wimpernschlag werden in der digitalen Welt der Anbieter & die Location mittels Gestensteuerung geändert – der Test beginnt aufs Neue!

Vorteile bieten sich auch für die Destinationsmanager:

  • Sie verfügen über die Fitnessdaten aller Gäste in der Destination. Daraus errechnet sich z.B. ein optimiertes Wanderprogramm in 5 Intensitätsstufen. Die Miovatare machen eine Probewanderung und entscheiden sich für ein Angebot. Die Auslastungsoptimierung des Freizeitangebotes ist gegeben.
  • Dank der Miovatare der Mitarbeiter können Unternehmen die Personalauswahl optimieren. Dabei sind sie nicht von den eigenen Primingeffekten oder der eigenen, kognitiven Verzerrung beeinflusst, die Entscheidungen basieren vielmehr auf exakten Datenberechnungen der Miovatare in Kombination mit den Daten des bestehenden Teams und den Daten der Gästedatei.
  • Die Köche stellen ihren Gästen ein indiviuelles Menü zusammen. Dies basiert auf deren Essgewohnheiten sowie Prognoserechnungen aufgrund der vorhandenen Daten.

Das Tourismusmarketing der Gegenwart ist bereits (oft?) online-first zentriert. Zukünftig werden DMOs noch viel stärker zu DataManagementOrganisationen werden.
Wann sich diese Entwicklung in der Ausbildung der jungen Touristiker niederschlägt, bleibt abzuwarten. Wann diese Erkenntnisse in den diversen Managementebenen und Funktionärsgremien ankommen ist, ebenfalls spannend zu beobachten.

Vielleicht sollten die nächsten Sitzungen von Tourismsorganisationen im Kino stattfinden.
Entweder bei diesem Film:

oder bei diesem Film:

 

Uwe Frers (Escapio) hat mich gestern auf ein Webfundstück aufmerksam gemacht. Ende 2010 wurde ich von einer Hamburger Werbeagentur eingeladen, einen Blick in die Kristallkugel zu werfen und Trends im touristischen Onlinemarketing zu formulieren.
Wir „verzapfen“ ja täglich einiges an Thesen, positiv formuliert stellen wir daher im Rückblick fest, dass wir doch immer wieder was dazulernen – zumindest die meisten von uns.

Dieser 2 Jahres Rückblick ist auch eine gute Gelegenheit, endlich wieder mal einen Blogpost zu verfassen:

Meine 3 Prognosen aus dem Dezember 2010:

1. Mobil überholt stationäre Webnutzung: Smartphones und Tablets erreichen eine kritische Masse, PC & Web verlieren ihren Status als Arbeitsgerät und entwickeln sich weiter zum „persönlichen Assistenten“. Erfolgreiche Touristiker versorgen Gäste im „moment of happiness“ mit kostenlosem Webzugang und inspirierenden Content. Die Gäste nutzen ihre Devices um im Urlaub Hintergrundinformationen zum Plätzen, Attraktionspunkten, usw… zu bekommen, um Empfehlungen andrer Menschen zu studieren oder eigene Reisemomente festzuhalten (Foto/Video) und zu teilen (soziale Netzwerke)

Rückblick März 2013:
Die technische Entwicklung war zu erwarten. Tatsächlich haben im Alpenraum auch sehr viele Tourismusdestinationen eine zufriedenstellende Abdeckung von WLAN in den Betrieben aber auch in den Aktivitätszonen, Beispiele wären hier Hoteldorf Grüner Baum, Ski Amadé, Saalbach Hinterglemm uva…
Die Zahl der Gäste die mit ihrem kleinen Dings die Kinder am Skihang fotografieren, in der Skihütte eMails checken, am Berggipfel mit einer App die Namen und Höhenangaben des Panoramas interessiert verfolgen oder den mittels QR Code Scanner Hintergrundinfos zu den Kunstwerken in der Stadt Salzburg erleben ist rasant gewachsen.

2. Kommunikationswandel – öfter, kürzer, heftiger: Lineares Lesen verliert weiter an Bedeutung, die Konzentrationsfähigkeit der Menschen sinkt. Erfolgreiche Touristiker schaffen durch transmediales Storytelling (Text, Bild, Video) spannende Webpräsenzen. Durch Chatfunktionen, Twitter & Co bauen Gast und Gastgeber bereits vor der Anreise eine persönliche Beziehung auf, die dadurch entstehende Vorfreude intensiviert das tatsächliche Reiseerlebnis.

Rückblick 2013:
Transmediales Storytelling ist noch nicht wirklich angekommen. Zwar liefern das Red Bulletin oder das WIRED Magazin monatlich großartige Tablet-Magazine, dies beschränkt sich jedoch weitestgehend auf große, finanzstarke Verlagshäuser.In der touristischen Kommunikation wird vielfach der Fokus auf die Schaffung von Content gelegt, in vielen Fällen ist es aber ein Nebeneinander von Textgeschichten, Videos oder Fotostories.
Die frühe Kontaktpflege (und der Beziehungsaufbau) zwischen Gastgeber und Gast passiert in Einzelfällen (großartig: Hotel Leitner in Kaprun) wie man dies in den täglichen Arbeitsablauf integriert und vor allem mit welchen Inhalten ein Mehrwert geschaffen wird („Hallo, bald gehts los“ Email), bleibt nachwievor eine Herausforderung.

3. Wer glaubt, hinterfragt nicht: Fakten informieren objektiv über das Urlaubsangebot. Sicherheit bei der Wahl geben aber vor allem Reiseberichte von glaubwürdigen Menschen.
Erfolgreiche Touristiker kombinieren ihre eigenen Meinungen mit den Stimmen von Themen-Experten, lokalen Experten, sowie Freunden und Bekannten potentieller Gäste. Der Gast von heute wird Dank seiner Bewertung auf diversen Plattformen zum Beeinflusser und Mit-Entscheider des Gastes von morgen. Die Beziehungspflege nach dem Besuch erhöht sowohl die Wiederbesuchsabsicht als auch die Empfehlungsqualität und –intensität.

Rückblick 2013:
Die Angst der Anbieter vor digitalen Kundenmeinungen und Bewertungen sind weitestgehend verschwunden. Diese Bewertungen durchaus kritisch zu hinterfragen, wurde von den Reisenden ebenfalls gelernt. Die Suche nach „dem/der InfluencerIn“ im Tourismusmarketing ist einer Ernüchterung gewichen, es wird erkannt dass jede(r) ein Influencer ist. Auf welchen Plattformen und mit welchen Tools die Beziehung nach der Reise aufrecht erhalten werden kann, scheint noch nicht 100% geklärt. Jedenfalls werden die täglichen Postings auf den unzähligen Facebook Fanpages vermehrt von den Menschen als „nervig“ empfunden.

Was sind die Trends 2013 – ?
Meine Gedanken dazu bald wieder bei wuh.de  und beim
HSMA & Tourismuszukunft eDay in München – es gibt noch einige Restplätze, glaub ich – Programm

schöne Visualisierung wie Social Media für Unternehmen intern und extern Nutzen stiften kann.

Prof. Dr. Heike Simmet

Prof. Dr. Heike Simmet

Nachdem Facebook mittlerweile die Schallmauer von einer Mrd. Nutzern durchbrochen hat und auch google+ mehr und mehr an Akzeptanz auf breiterer Ebene gewinnt, fällt es selbst den schärfsten Gegnern von Social Media immer schwerer, die überall deutlich sichtbar gewordene Veränderung der digitalen Kommunikationskultur im virtuellen Raum zu ignorieren.

Dies spiegelt sich in den Wachstumsraten von Social Media Präsenzen deutlich wider. Nicht nur Großunternehmen, sondern auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen vermehrt die Chancen von Social Media und bauen ihr Engagement sukzessive aus. Selbst ehemals zurückhaltende Branchen werden mittlerweile in den sozialen Netzen aktiv. Die Stimmen, die von einem vorübergehenden Hype sprechen, sind dementsprechend deutlich leiser geworden.

Social Media Präsenzen reichen nicht aus

Dennoch wird der Grundgedanke von Social Media häufig immer noch falsch verstanden.  Viele Unternehmen sind nach wie vor der Überzeugung, dass es völlig ausreichen würde, mit einer Fan-Page auf Facebook, einem Twitter-Account, einem…

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