Die Trends 2013 im Onlinemarketing

Uwe Frers (Escapio) hat mich gestern auf ein Webfundstück aufmerksam gemacht. Ende 2010 wurde ich von einer Hamburger Werbeagentur eingeladen, einen Blick in die Kristallkugel zu werfen und Trends im touristischen Onlinemarketing zu formulieren.
Wir „verzapfen“ ja täglich einiges an Thesen, positiv formuliert stellen wir daher im Rückblick fest, dass wir doch immer wieder was dazulernen – zumindest die meisten von uns.

Dieser 2 Jahres Rückblick ist auch eine gute Gelegenheit, endlich wieder mal einen Blogpost zu verfassen:

Meine 3 Prognosen aus dem Dezember 2010:

1. Mobil überholt stationäre Webnutzung: Smartphones und Tablets erreichen eine kritische Masse, PC & Web verlieren ihren Status als Arbeitsgerät und entwickeln sich weiter zum „persönlichen Assistenten“. Erfolgreiche Touristiker versorgen Gäste im „moment of happiness“ mit kostenlosem Webzugang und inspirierenden Content. Die Gäste nutzen ihre Devices um im Urlaub Hintergrundinformationen zum Plätzen, Attraktionspunkten, usw… zu bekommen, um Empfehlungen andrer Menschen zu studieren oder eigene Reisemomente festzuhalten (Foto/Video) und zu teilen (soziale Netzwerke)

Rückblick März 2013:
Die technische Entwicklung war zu erwarten. Tatsächlich haben im Alpenraum auch sehr viele Tourismusdestinationen eine zufriedenstellende Abdeckung von WLAN in den Betrieben aber auch in den Aktivitätszonen, Beispiele wären hier Hoteldorf Grüner Baum, Ski Amadé, Saalbach Hinterglemm uva…
Die Zahl der Gäste die mit ihrem kleinen Dings die Kinder am Skihang fotografieren, in der Skihütte eMails checken, am Berggipfel mit einer App die Namen und Höhenangaben des Panoramas interessiert verfolgen oder den mittels QR Code Scanner Hintergrundinfos zu den Kunstwerken in der Stadt Salzburg erleben ist rasant gewachsen.

2. Kommunikationswandel – öfter, kürzer, heftiger: Lineares Lesen verliert weiter an Bedeutung, die Konzentrationsfähigkeit der Menschen sinkt. Erfolgreiche Touristiker schaffen durch transmediales Storytelling (Text, Bild, Video) spannende Webpräsenzen. Durch Chatfunktionen, Twitter & Co bauen Gast und Gastgeber bereits vor der Anreise eine persönliche Beziehung auf, die dadurch entstehende Vorfreude intensiviert das tatsächliche Reiseerlebnis.

Rückblick 2013:
Transmediales Storytelling ist noch nicht wirklich angekommen. Zwar liefern das Red Bulletin oder das WIRED Magazin monatlich großartige Tablet-Magazine, dies beschränkt sich jedoch weitestgehend auf große, finanzstarke Verlagshäuser.In der touristischen Kommunikation wird vielfach der Fokus auf die Schaffung von Content gelegt, in vielen Fällen ist es aber ein Nebeneinander von Textgeschichten, Videos oder Fotostories.
Die frühe Kontaktpflege (und der Beziehungsaufbau) zwischen Gastgeber und Gast passiert in Einzelfällen (großartig: Hotel Leitner in Kaprun) wie man dies in den täglichen Arbeitsablauf integriert und vor allem mit welchen Inhalten ein Mehrwert geschaffen wird („Hallo, bald gehts los“ Email), bleibt nachwievor eine Herausforderung.

3. Wer glaubt, hinterfragt nicht: Fakten informieren objektiv über das Urlaubsangebot. Sicherheit bei der Wahl geben aber vor allem Reiseberichte von glaubwürdigen Menschen.
Erfolgreiche Touristiker kombinieren ihre eigenen Meinungen mit den Stimmen von Themen-Experten, lokalen Experten, sowie Freunden und Bekannten potentieller Gäste. Der Gast von heute wird Dank seiner Bewertung auf diversen Plattformen zum Beeinflusser und Mit-Entscheider des Gastes von morgen. Die Beziehungspflege nach dem Besuch erhöht sowohl die Wiederbesuchsabsicht als auch die Empfehlungsqualität und –intensität.

Rückblick 2013:
Die Angst der Anbieter vor digitalen Kundenmeinungen und Bewertungen sind weitestgehend verschwunden. Diese Bewertungen durchaus kritisch zu hinterfragen, wurde von den Reisenden ebenfalls gelernt. Die Suche nach „dem/der InfluencerIn“ im Tourismusmarketing ist einer Ernüchterung gewichen, es wird erkannt dass jede(r) ein Influencer ist. Auf welchen Plattformen und mit welchen Tools die Beziehung nach der Reise aufrecht erhalten werden kann, scheint noch nicht 100% geklärt. Jedenfalls werden die täglichen Postings auf den unzähligen Facebook Fanpages vermehrt von den Menschen als „nervig“ empfunden.

Was sind die Trends 2013 – ?
Meine Gedanken dazu bald wieder bei wuh.de  und beim
HSMA & Tourismuszukunft eDay in München – es gibt noch einige Restplätze, glaub ich – Programm

1 Comment

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  1. Dreimal ziemlich daneben gelegen, dann bitte auch zugeben, bzw. nicht schönreden, qr codes z.B. rasant zugenommen? Wie ist das belegt?

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