Wie die Longtailtheorie auf das Informationsverhalten im Tourismus anwendbar ist, das hat William Bakker mal ganz schön aufgearbeitet. Früher gab es Reiseführer die von wenigen Verlagen oder Ortskataloge die von Verkehrsvereinen, erstellt wurden. 64 Seiten – aus. Dann kam das Internet und es standen kostengünstig tausende Informationsseiten zur Verfügung – das ganze auch noch mit günstigen Vertriebskosten. Die Aufgabe der Tourismusorganisationen lag vor allem darin, Content zu liefern. Inhalte für eigene Publikationen oder die von Partnern wie Reisemagazinen, Reiseveranstalter Katalogen usw…
Durch die Weiterentwicklung hin zum Mitmachweb für Nicht-Techniker explodiert die Zahl der Gäste, die zum Content-Provider im Netz werden. Urlaubsbilder auf FlickR, Hotelbewertungen, persönliche Eindrücke in Blogposts und Foreneinträgen bringen die Kraft der Mund-zu-Mund Werbung ins weltweite Netz und beeinflussen den Tourismus wie nie zuvor.
Für das Tourismusmanagement stellen sich hier neue Herausforderungen. Zur bisherigen Aufgabe, Informationen zu publizieren, kommt es im erfolgreichen Destinationsmanagement auch darauf an, die dezentralen Informationen zu bündeln, managen und kommentieren.
Das fordert vor allem die Mitarbeiter in den Tourismusorganisationen. Waren diese bisher die zentralen Träger der relevanten Informationen welche via Telefon oder in den Informationsbüros an Gäste weitergegeben wurden, so präsentierten heute die Suchmaschinen dieselben Informationen, angereichert mit persönlichen Emotionen und Erlebnissen von unterschiedlichen Menschen.
Das Managen dieser individuellen Urlauber-Stories als Informationsquelle für potentielle neue Gäste scheint eine der zentralen Erfolgsfaktoren für das Destinationsmanagement der Zukunft zu sein. Wir bereiten gerade die Geburt eines Destinationsblogs vor. Ein heterogenes Team sucht bereits Geschichten vor Ort, ich hab heute mal ein wenig bei Youtube geschaut. So ein Destinations-Vlog sollte regelmäßig gepflegt, kommentiert und verteilt werden. Ganz neue Aufgaben, aber interessant. Sehr.
Hallo Reinhard,
Danke für den guten Artikel, hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Bin ja mal gespannt auf euren Destinationsblog…
MfG Daniel
[…] ist es, richtig auf positive und negative Bewertungen zur reagieren. Es nimmt kaum Zeit in Anspruch sich mit drei Zeilen in personalisierter Form per Mail bzw. […]
Ein Destinations Vlog… wird da im fernen Österreich entweder schon wieder an einer neuen touristischen Innovation gefeilt, von der wir verschlafenen deutschen Touristiker nichts mitkriegen, oder ist es hoffentlich doch nur ein Rechtschreibfehler 😉 ?
Mein lieber Daniel, im Vergleich zu Dir bin ich ja ein komplettes Web2.0 Greenhorn. Eigentlich war es nicht als Schreibfehler gedacht, vielmehr heißt es doch in unserem Business Emotionen zu wecken. Was liegt also näher als ein Destinations V(ideo) (B)log einzurichten. Wie das geht? Wer das machen soll? … an Antworten wird gearbeitet. lgr
Aus dem Vlog ist ja bisher „nur“ ein normaler Blog geworden, wer weiß aber, was ihr im Lammertal da noch ausköchelt :). Übrigens muss ich es nochmal betonen: Dieser Artikel ist super. Ich lande immer wieder hier. Verstehe gar nicht, dass hier so wenig kommentiert wurde.